Terminkalender
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Einen Film über die 715 Kilometern im Kanu von Whitehorse bis Dawson City zeigen
Anni Mai-Compter und Hans Compter
Man schreibt das Jahr 1897. In den USA verbreitert sich die Nachricht von sagenhaften Goldfunden am Klondike bei Dawson City. Rund 100.000 Männer und einige Frauen setzen sich daraufhin im eisigen Winter nach Norden in Bewegung. Im Mai 1898 fahren 7.000 Boote den vom Eispanzer befreiten Yukon hinunter. Die dreiwöchige Reise führt durch zahlreiche Stromschnellen wie den Miles Canyon oder die Five Finger Rapids.
Genau 125 Jahre später folgen wir deren Spuren. Freilich nicht im kalten Winter und nicht auf der Suche nach Gold, sondern nach Abenteuer und Einsamkeit. Die Stille der Wildnis ist für uns lärm- und menschengewohnte Mitteleuropäer unvorstellbar. Endlose Wälder, sumpfige Moore, steile Felsklippen und traumhafte Kiesbänke gleiten an unseren Booten vorbei, während kein Motorengeräusch und keine menschliche Stimme zu vernehmen ist. Es ist das Land der Bären, Elche, Biber und Adler. Das Wrack eines Passagierschiffs auf Hootalinqua Island, die Überreste eines Goldbaggers am Dutch Bluff oder das erstaunlich gut erhaltene Fort Selkirk an der Mündung des Pelly River zeugen jedoch davon, dass die Gegend nach den turbulenten Zeiten an Anfang des vorigen Jahrhunderts inzwischen wieder in einen Dornröschenschlaf gefallen ist.